Saftige, grüne Wiesen gehören zu den Lieblingslandschaften der Menschen. Sie sind aber nicht „Natur pur“, sondern ein Produkt der menschlichen Nutzung. Wird eine Wiese nicht mehr gemäht, entsteht innerhalb von wenigen Jahren an dieser Stelle das, was ohne den Menschen hier wachsen würde: Wald, Mahd und Beweidung sind daher unverzichtbar.
Die Queichwiesen in der Verbandsgemeinde Bellheim weisen noch eine sehr selten gewordene Besonderheit auf: Sie sind Wässerwiesen, und das schon seit über 500 Jahren. Im Frühjahr und Sommer, an genau festgelegten Tagen, wird die Queich bzw. der Spiegelbach angestaut und ein Teil des Wassers über Bewässerungsgräben für jeweils 1-2 Tage in die Wiesen geleitet. Die Bewässerung sichert den Landwirten gute Heuernten. Außerdem können dadurch seltene Pflanzen und Tiere hier leben, die auf wechselfeuchte Standorte angewiesen sind.
Immaterielles Kulturgut
– Queichwiesenbewässerung: Link
Besonders deutlich wird dies am Beispiel des Weißstorchs, der wieder erfolgreich in der Verbandsgemeinde brütet, nachdem er vorher für 40 Jahre verschwunden war. Der Storch braucht gemähte Wiesenflächen zur Nahrungssuche und hat vor allem an den Bewässerungstagen einen reich gedeckten Tisch. So kann er seine Jungen optimal versorgen und im Spätsommer sammeln sich oft über 100 Störche in den bewässerten Flächen.
In der Ortsgemeinde Knittelsheim wird die Storchenaufzucht seit Jahren sehr liebevoll umgesetzt. In der Zwischenzeit werden 12 feste Nester alljährlich von "Familie Adebar" genutzt. Über einen echten Video-Live Stream sowie über eine Live-Webcam können die Nestbewohner online beobachtet werden. Machen Sie sich selbst ein Bild und lesen Sie mehr unter http://www.knittelsheim-storch.de/ oder auf Facebook.