Zeiskam hat fast 30 Vereine, die einen wichtigen Beitrag im kulturellen, sportlichen, gesellschaftlichen wie auch karitativen Bereich für die Dorfgemeinschaft leisten.
“ 's allerbeschde sin Zäskämer Feschde“ – mit diesem Motto lädt die Gemeinde jedes Jahr zu zahlreichen Festveranstaltungen ein.
Zu erwähnen sind beispielsweise das Pfingstturnier des Reit- und Fahrvereins, das “Zwewwelfeschd“ und die “Zäskämer Kirwe“ mit ihrem bunten Rahmenprogramm, das Wein- und Musikfest sowie das Wein- und Kelterfest. Die ortsansässigen Vereine und engagierte Bürger tragen entscheidend zum Gelingen dieser weit über die Ortsgrenzen bekannten Veranstaltungen bei.
Anlässlich der 1225-Jahrfeier des Zwiebeldorfs im Jahr 1999 wurde zum ersten Mal eine Zwiebelkönigin in Zeiskam inthronisiert. Mit ihren Insignien, dem Zwiebelzepter und der Krone, repräsentiert sie während ihrer Amtszeit die Gemeinde und macht sie über ihre Grenzen hinaus bekannt. Seit 2006 steht der Königin zur Unterstützung eine Zwiebelprinzessin zur Seite. Gemeinsam vertreten diese Hoheiten ihr Dorf mit Würde und Anmut.
Geschichte
Zeiskam hat eine wechselvolle Vergangenheit hinter sich, in der Kriege und Folgejahre von der Bevölkerung große Opfer abverlangten. Erstmals wurde es in einer im Besitz des rechtsrheinischen Benediktinerklosters Lorsch befindlichen Urkunde als Zezzinchheim im Speyergau im Jahre 774 schriftlich erwähnt.
Man begegnet einem reichen historischen Erbe mit deutscher, ja europäischer Geschichte. So feierten hier 1310 in der Johanniter-Komturei Heimbach Kaiser Heinrich VII mit seiner Gemahlin Margarethe und dem Hofstaat die Vermählung ihres erst 14-jährigen Sohnes Johann, dem späteren König von Böhmen, mit der 18-jährigen Prinzessin Elisabeth von Böhmen.
1769 ist hier Zeiskams berühmtester Sohn geboren, Baron Jacob François Marulaz, als Napoleon Bonapartes Reitergeneral ein legendärer Kriegsheld des 1. Kaiserreiches Frankreich und einer der bedeutendsten militärischen Führer, die die Pfalz hervorbrachte.
Der Ort liegt in der Region Südpfalz, "Zwä Stun vum Gebirg und zwä Stun vum Rhei, do esch gut sei", wie ein Spruch über Zeiskam lautet. Die Landwirtschaft ernährte zeitlebens die Bevölkerung. Seit Jahrhunderten spielten in Zeiskam der Gemüsebau und Samenhandel die bedeutendste Rolle. Die zwei gekreuzten Zwiebeln im Ortswappen erinnern an ihre historische Bedeutung für das "Zwiebeldorf" und seine Menschen.
Die Bürger von Zeiskam, ob jung oder alt, haben Grund, mit Stolz auf die Leistungen früherer Generationen und insbesondere der letzten Jahrzehnte zurückzublicken und den zweifellos vorhandenen Problemen der Zukunft mit Mut und Zuversicht entgegenzusehen. Der Ort hat sich in den letzten 50 Jahren stärker verändert als in den 200 Jahren vorher. Er hat sich verändert, aber nicht sein Gesicht verloren. Alte und neue Bürger fühlen sich hier wohl. Sie identifizieren sich mit ihrer Gemeinde.
Die Anziehungskraft Zeiskams wurde mit vielfältigen Maßnahmen verbessert und die Chancen der Dorfentwicklung und Dorferneuerung weitgehend genutzt. Es besitzt das für seine Verhältnisse erforderliche und wünschenswerte Maß an kommunaler und sonstiger Grundausstattung. Ausgerichtet nach den Regeln einer gesamteuropäischen Agrarpolitik haben sich auch die landwirtschaftlichen Betriebe mit notwendigen Rationalisierungsmaßnahmen den Produktionsbedürfnissen angepasst und zur Daseinsvorsorge beigetragen. Nach Jahrzehnten des Aufbaues und des Aufschwungs hat sich so Zeiskam von einem ausgesprochenen Bauerndorf zu einer zwar nach wie vor landwirtschaftlich geprägten Gemeinde, jedoch mit gewerblichem Ansatz und guter Wohnfunktion entwickelt.
Als Beginn einer dauernden völkerverbindenden Freundschaft haben 2001 Zeiskam und Roccastrada (Toskana) eine deutsch-italienische Partnerschaft abgeschlossen.
2008/2009 wurde mit der Gemeinde Monts sur Indre der französischen Region Centre ebenfalls eine Partnerschaft besiegelt.
Zeiskam ist ein Dorf mit Zukunft - und zwischen Rhein und Pfälzer Wald wird das eine gute Zukunft sein. Schließlich wurden die "vielfältigen intakten Infrastrukturmaßnahmen, die Lebensqualität und die beispielhaften Gemeinschaftsleistungen auch zur Ortsbildpflege" wiederholt bei Kommunalwettbewerben amtlich bestätigt - zuletzt 2012, wo Zeiskam als "eine der fortschrittlichsten und zukunftsfähigsten Dörfer des Landes" Anerkennung fand.
Seit dem letzten Jahrzehnt hat Zeiskam eine kontinuierlich wachsende Bevölkerungszahl. Heute leben hier 2403 Personen (Stand: 30.11.2017). Die Gemarkung hat 885 ha, davon 246 ha Gemeindewald und 449 ha Landwirtschaftsfläche. Mit Bildung der Verbandsgemeinden im Jahre 1972 wurde Zeiskam der Verbandsgemeinde Bellheim zugeordnet. Seit 01.10.1972 werden die Verwaltungsgeschäfte von der Verbandsgemeindeverwaltung Bellheim ausgeübt.
Seit 1. Juni 1904 führt Zeiskam ein genehmigtes Wappen mit folgender Beschreibung:
"In Gold zwei schräg gekreuzte natürliche (rote) Zwiebeln mit grünen Röhren, oben bewinkelt von einem schwebenden schwarzen Großbuchstaben Z, unten von einem Dorfzeichen in Form eines durchgehenden schwarzen Kreuzes in einem von einem schwarzen griechischen Kreuz überhöhten schwarzen Kreis."
Heimatkundliche Schriften über Zeiskam
- "Zeiskam im Dritten Reich", 1995 (112 Seiten, Verfasser: Edgar Schnell)
- "Zeiskam - Schritte in die Zukunft", 1996 (41 Seiten, Verfasser Edgar Schnell)
- Ortschronik "Zeiskam in Vergangenheit und Gegenwart", 1999 (524 Seiten, Verfasser: Edgar Schnell)
- "Ewiger Kalender" mit 24 Farb-Großaufnahmen von Zeiskam, 1999 (Gestaltung: Werner Heidenreich)
- "Zeiskamer unter Napoleons Fahnen", 2009 (168 Seiten, ca. 75 Fotos, Verfasser: Edgar Schnell)
- Zeiskamer "Zwiebelbrevier", 10. Auflage 2020/21 (68 Seiten, Verfasser: Edgar Schnell)
- "Zeiskam in der guten alten Zeit", 3. Auflage 2017, erweiterte Fassung (184 Seiten, Verfasser: Edgar Schnell)
- "Johanniter-Comthurei Heimbach und Nachbarorte in vergangenen Zeiten", 1910 (Verfasser: Johann Vogel)
- "Burg und Kirche zu Zeiskam", 1913 (Verfasser: Johann Weber)
- Heimatbuch "Zeiskam im Wandel der Zeiten", 1974 (Verfasser: Jakob Kling)
- "König Johann-Ritter auf dem Schauplatz Europa", 2003 (Verfasser: Klaus Sütterlin)
- "100 Jahre "Sankt-Josef-Haus" Zeiskam", 2017 (56 Seiten, Verfasser: Edgar Schnell)
- "Der verdammte 2. Weltkrieg - Schauplatz Zeiskam", 2020, 44 Seiten, Verfasser und Herausgeber: Edgar Schnell (amazon.de)
Die o.g. Bücher von Edgar Schnell sind bei der Verbandsgemeindeverwaltung Bellheim
und der Gemeinde Zeiskam erhältlich.
Adresse:
Verbandsgemeinde Bellheim
Schubertstraße 18
76756 Bellheim
Tel: 07272 / 7008-0
E-Mail:
Ehrenbürger von Zeiskam
- Paul von Beneckendorff und von Hindenburg, Reichspräsident (1847 - 1934)
- Johann Vogel, Oberlehrer (1865 - 1935)
- Roland Humbert, Bürgermeister a.D. (*1942)
- Fritz Riemer (*1948)